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Wildkräuter sammeln, trocknen & haltbar machen – so nutzt du ihre Kraft das ganze Jahr über!

Autorenbild: Astrid HasselmannAstrid Hasselmann

Mehrere Bündel getrockneter Kräuter, darunter Lavendel, Johanniskraut und Salbei, liegen auf einem rustikalen Holztisch. Daneben steht eine Keramiktasse mit frisch aufgebrühtem Kräutertee.

Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, und mit ihm erwacht langsam die Natur. Während die ersten Pflanzen des Vorfrühlings schon zaghaft sprießen, liegt noch ein ganzes Jahr voller Wildkräuter und Heilpflanzen vor uns. Die Natur schenkt uns eine unglaubliche Fülle an wertvollen Pflanzen – doch nur wer ihr Wissen kennt und es richtig anwendet, kann ihr volles Potenzial nutzen.

Neben dem Wissen welche Pflanzen wofür gut sind – ist es mindestens genauso wichtig, sie zur richtigen Zeit zu sammeln, zu trocknen und optimal zu lagern. Denn viele wertvolle Wirkstoffe gehen verloren, wenn Kräuter falsch behandelt oder schlecht aufbewahrt werden.

Von den ersten zarten Knospen im Frühling über die kraftvollen Sommerkräuter bis hin zu Wurzeln und Samen im Herbst – mit der richtigen Technik kannst du die Schätze der Natur über das ganze Jahr hinweg bewahren.

In diesem Beitrag erfährst du, worauf du beim Sammeln, Trocknen und Aufbewahren achten solltest, damit du die Heilkräfte der Pflanzen optimal nutzen kannst. Wir zeigen dir, wann der beste Zeitpunkt für die Ernte ist und welche Methoden sich zur Haltbarmachung eignen.

1. Richtiges Sammeln – Wann ist der beste Zeitpunkt?


Nicht jede Pflanze hat die gleiche ideale Sammelzeit! Manche können nur bis zur Blüte genutzt werden, andere entfalten ihre volle Kraft erst mit reifen Früchten.

 Grundsätzlich gilt:

  • Junge Triebe und Blätter haben die höchste Wirkstoffdichte, da sie noch voller Nährstoffe für das Wachstum stecken.

  • Blüten sollten oft direkt nach dem Aufblühen gesammelt werden, wenn sie ihre ätherischen Öle maximal entfalten.

  • Früchte und Samen reifen erst später im Jahr, sind dann aber besonders gehaltvoll.

  • Rinden und Wurzeln werden meist im Herbst oder zeitigen Frühjahr geerntet, wenn sich die Pflanze auf den Winter vorbereitet und viele Nährstoffe einlagert.


Beispiele:

  • Huflattich – Nur bis zur Blüte sammeln! Danach bildet die Pflanze Pyrrolizidinalkaloide, die in großen Mengen schädlich sein können.

  • Fichtentriebe – Junge, helle Triebe sind am besten! Sie enthalten viel Vitamin C & ätherische Öle. Später kann man die Nadeln von Fichte, Tanne, Lärche und co zwar noch genauso nutzen, aber es gilt in der Verarbeitung einiges zu beachten.

  • Haselblätter – Junge Blätter sind am wirkstoffreichsten! Im Sommer nehmen die Gerbstoffe zu, wodurch sie herber werden.

  • Bärlauch – Vor der Blüte sammel man die Blätter! Danach verändert sich der Geschmack, und die Blätter können schwerer verdaulich sein. Dafür bietet uns der Bärlauch wunderbare Geschmackserlebnisse mit seinen Knospen, Blüten und Zwiebeln.

Ein aufgeschlagenes Kräutertagebuch mit handgeschriebenen Notizen und einer gepressten Blüte liegt auf einem alten Holztisch. Daneben stehen Glasgefäße mit getrockneten Kräutern, eine Schale mit frischen Blättern und ein Stift.
Tipp:Führe ein Kräutertagebuch und notiere, wann bestimmte Pflanzen in deiner Region austreiben, blühen oder reifen. So kannst du jedes Jahr gezielt zur besten Zeit sammeln.

2. Die besten Methoden zur Haltbarmachung

Trocknen – Schonende Methode für Blätter & Blüten

  • Blätter & Blüten möglichst im Ganzen lassen! Das Zerkleinern beschleunigt zwar das Trocknen, führt aber dazu, dass wertvolle ätherische Öle und Wirkstoffe schneller verloren gehen. Erst kurz vor der Verwendung sollten die Pflanzenteile zerkleinert werden.

  • Auf einem luftdurchlässigen Untergrund trocknen (z. B. ein Baumwolltuch oder ein Gitter, kein Zeitungspapier, da Druckerschwärze Stoffe abgeben kann).

  • Luftig, schattig & trocken lagern, um Schimmel zu vermeiden.


Warum fertige Teemischungen kaum noch wirken: Industriell hergestellte Tees (besonders in Teebeuteln) enthalten oft stark zerkleinerte Kräuter – dadurch verlieren sie schneller ihre wertvollen Inhaltsstoffe, vor allem ätherische Öle. Wenn du deinen Tee selbst sammelst und trocknest, bewahrst du die volle Kraft der Pflanze.


Eine Tasse mit frisch aufgebrühtem Kamillentee, daneben ein Teebeutel und einige lose Kamillenblüten. Die Szene ist hell und minimalistisch gehalten.
Tipp: Hochwertige Kräutertees erkennst du daran, dass du noch ganze Blätter und Blüten sehen kannst – je feiner das Material, desto weniger Wirkstoffe sind enthalten.

3. Die richtige Aufbewahrung


Luftdicht & dunkel lagern:

  • Getrocknete Kräuter in Glasbehältern oder Papiertüten aufbewahren.

  • Licht & Feuchtigkeit vermeiden, damit die Wirkstoffe erhalten bleiben.


Haltbarkeit:

  • Getrocknete Kräuter: ca. 1 Jahr

  • Tinkturen & Sirupe: mehrere Monate bis Jahre

  • Ölauszüge: 6–12 Monate


Tipp: Beschrifte deine Gläser mit Namen und Sammeldatum, um den Überblick zu behalten.


Die Natur für das ganze Jahr bewahren


Mit ein wenig Planung kannst du die Heilkraft der Wildpflanzen das ganze Jahr über nutzen und mit der richtigen Lagerung ist es dir möglich, die Kraft der Natur jederzeit zur Hand zu haben.


Ein Baumwollbeutel mit losem, getrocknetem Kräutertee liegt auf einem hellen Holztisch. Einige Kräuter sind herausgefallen, und eine kleine Holzlöffel-Schaufel liegt daneben.

Wildkräuter sammeln, trocknen & haltbar machen


Du bist unsicher, welche Pflanzen du sammeln sollst? 

Dann besuche eine unserer vielen Veranstaltungen! Dort zeigen wir dir, wie du Wildkräuter sicher bestimmst, welche Heilwirkungen sie haben und wie du sie am besten verarbeitest.


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